Für die Arbeit hat die Künstlerin ihre Mutter, eine Journalistin und eine Künstlerin auf eine Wanderung durch die Bergbaufolgelandschaft Grünhaus eingeladen. In der Lausitz wurde in den ehemaligen Tagebauen Kleinleipisch und Klettwitz bis 1991 Braunkohle abgebaut, danach wurde das Gebiet zu einer Renaturierungs-Landschaft umgestaltet. In der vom Bergbau hinterlassenen kargen und nährstoffarmen Landschaft steckt ein großes naturschutzfachliches Entwicklungspotential, da sie Tieren und Pflanzen Lebensräume bietet, die in der Kulturlandschaft verloren gegangen sind. Seit 2003 soll hier weitgehend unbeeinflusst vom Menschen Wildnis entstehen. 

Während ihrer Wanderung trugen die drei Besucherinnen die ausgestellten Keramik-Gefäße und unterhielten sich über die Landschaft. Das Gespräch wurde aufgenommen. Bewusst hat die Künstlerin die Tonspur wenig bearbeitet, kleine Abschweifungen, Längen, Schweigen werden Teil einer Begegnung, die bis zum Schluss ambivalent verlief. Wie fühlt es sich an neben einem riesigen Braunkohleloch zu stehen? Was ist natürlich und was ist künstlich? Kann die Natur sich selber heilen? Wie wird die Gegend in 50 Jahren aussehen und was für Zukunftsfragen beschäftigen sie?

Die Wandernden beschreiben, was sie sehen und was sie in Zukunft sehen könnten und erschaffen so für Zuhörende eine geistige Umgebung, wie eine Traumlandschaft. Generationenkonflikte werden spürbar, sowie Ohnmacht und Unwissenheit. Es tut sich ein Spannungsverhältnis auf, zwischen menschlichem Extraktivismus sowie unserem ambivalenten Bedürfnis nach Wildnis und Natur. 

Die Keramiken werden unterdes zu Prototypen für zukünftige Werkzeuge oder Gegenstände. Es sind Objekte, die helfen könnten einen anderen Zugang zur eigenen Umgebung und der Landschaft zu bekommen. Sie scheinen sowohl Vergangenheit als auch Zukunft in sich zu halten.

Vielen Dank an Leo Rhian, Isabella Escobedo, Gabi Horn und Daniel Salcedo Horn